Das Eco-Schools-Programm nimmt Fahrt auf

Das Eco-Schools-Programm wurde 1994 von der Foundation for Environmental Education (FEE) gegründet und hilft Schulen auf der ganzen Welt, Nachhaltigkeit besser im Schulbetrieb zu integrieren. Dadurch unterstützt das Programm junge Menschen dabei, ihre direkte Umwelt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und aktiv mitzugestalten. Der Fokus des Programms liegt auf Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE), und es ist stark mit dem Lehrplan 21 verknüpft. Wir haben mit Marco Bühlmann, Klassenlehrer 5./6. Primar, und Sara Sieber, Fachlehrerin Sekundarstufe I, über das Eco-Schools-Programm gesprochen.

Das Eco-Schools-Programm nimmt Fahrt auf - 1

Herr Bühlmann, das Kollegi nimmt seit Oktober 2021 am Eco-Schools-Programm teil. Für welches Projektthema hat sich das Kollegi entschieden?

MB: Ja, das ist korrekt. Wobei wir das Eco-Schools-Komitee offiziell im Dezember gegründet haben. Seither nehmen auch Schüler*innen an einzelnen Sitzungen teil. Nach der Durchführung der Nachhaltigkeitsanalyse haben wir uns für das Thema Biodiversität entschieden.

Wie viele Personen sind bei diesem Projekt involviert, und wie viele davon sind Schüler*innen?

MB: Aktuell sind wir als Eco-Schools-Komitee fünf Personen. Von den Lehrkräften sind das Sara Sieber und ich, wobei wir uns die Leitung teilen. Zusätzlich sind es noch drei Schüler*innen, welche uns mit Rat und Tat unterstützen. Wir werden aber in den nächsten Wochen nochmals die Werbetrommel rühren, um noch weitere Lernende dazugewinnen zu können.

Frau Sieber, welche Schritte bzw. Massnahmen wurden bisher unternommen?

SS: Wie Herr Bühlmann bereits erwähnt hat, haben wir eine ausführliche Nachhaltigkeitsanalyse gemacht. Diese haben wir in Form einer Umfrage bei allen Schüler*innen durchgeführt, um die Bedürfnisse der Lernenden abzuholen. Wir haben gemerkt, dass bei vielen Jugendlichen das Thema nicht sehr präsent ist und sich nur ganz wenige bereits intensiv mit dem Thema Biodiversität auseinandergesetzt haben. In einem weiteren Schritt haben wir einen Aktionsplan aufgestellt, in welchem wir festgelegt haben, welche Ideen wir umsetzen möchten.

Welche Schritte/Aktivitäten stehen noch an?

SS: In einem nächsten Schritt wollen wir aktiv werden und zur Schaufel greifen. Ziel ist es, noch diesen Herbst unterhalb des Schulhauses einen Steinhaufen mit verschieden grossen Steinen aus der Region anzulegen. Steinhaufen bieten diversen Tierarten wie Eidechsen, Schlangen oder Fröschen einen Unterschlupf, einen Ort für die Nahrungssuche oder gar ein Winterquartier. Im Verlauf des Schuljahres haben wir noch weitere Aktivitäten geplant. So möchten wir gerne Nisthilfen für Bienen bauen und Samenkugeln herstellen, welche einheimische Pflanzenarten in ihrer Verbreitung fördern, die wiederum zur Erhaltung der Biodiversität in der Schweiz beitragen. Auch wollen wir mit einem Film auf das Thema Biodiversität und unser Projekt aufmerksam machen und im Unterricht die Thematik aufgreifen.

Herr Bühlmann, was sind Ihre bisherigen Erfahrungen? Sind Sie mit dem aktuellen Stand zufrieden?

MB: Wir sind grundsätzlich sehr zufrieden mit dem aktuellen Stand. Anfangs hatten wir uns zu hohe Ziele gesetzt. Dank der tollen Betreuung durch Annabelle Jäggi von Eco-Schools haben wir aber gemerkt, das kleine Taten oft mehr bewirken als ein riesiges einzelnes Projekt.

Bei erfolgreichem Abschluss des Projekts erhält das Kollegi die Eco-Schools-Auszeichnung. Welche positiven Effekte, welchen Mehrwert erhoffen Sie sich darüber hinaus?

MB: Ich glaube nicht, dass die Auszeichnung das Wichtigste an diesem Projekt ist, sondern der Weg dorthin. Wenn wir erreicht haben, dass unsere Schüler*innen sich mehr bewusst sind, was es heisst, eine intakte Umwelt zu haben, zu der man Sorge tragen muss, dürfen wir stolz sein, die Eco-Schools-Fahne draussen wehen zu sehen. Wichtig zu erwähnen ist sicher auch, dass mit dem Erhalt der Auszeichnung das Projekt nicht beendet sein soll, sondern weitere konkrete Massnahmen für eine nachhaltigere Funktionsweise der Schule umgesetzt werden.

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